Würzburg - Kommt, ich zeig euch maine Perle

Die letzte Station meiner “Tour de Franken” führt mich ins Fränkische Weinland, genauer gesagt in meine Studienstadt Würzburg. Knapp fünf Jahre habe ich bis 2009 hier gelebt, studiert und als gebürtige Thüringerin das Frankenland lieben gelernt. Nach den 13 fränkischen Städten, die ich diesen Sommer nun kennen lernen und zum Teil neu entdecken durfte, bildet diese 14. Stadt daher ein ganz besonderes Highlight für mich. An einem Spätsommer-Tag begrüßt mich Würzburg von seiner besten Seite: Die Sonne scheint, lässt die Weinberge am Fuß der Festung Marienberg in sattem Grün erstrahlen und die Dächer der Residenzstadt leuchten.

Würzburg

Mein erster Stopp führt mich auf die Festung Marienberg, das Wahrzeichen der Stadt. Von hier aus genieße ich den wunderbaren Blick vom Fürstengarten auf den Main und die Alte Mainbrücke, die die Innenstadt mit dem Mainviertel verbindet. Auch nach all den Jahren einfach immer noch und immer wieder traumhaft.

Würzburg von oben

Das Mainviertel ist übrigens Würzburgs ältestes Stadtviertel. Im früheren Quartier der Fischer und Handwerker ist auch heute noch das ursprüngliche Würzburg erlebbar. Die gegenüberliegende Mainseite hingegen trumpft gerade zu auf mit barocken Bauwerken, wie der fürstbischöflichen Residenz oder dem von Antonio Petrini erschaffenen barocken Monumentalbau “Stift Haug” – sowie dem Würzburger Dom, der viertgrößten deutsche romanischen Kathedrale, der Marienkapelle auf dem Marktplatz, oder dem Neumünster.

Würzburg Innenstadt

Der Weg hinauf zur Festung Marienberg lohnt sich allerdings nicht nur wegen des tollen Ausblicks. Die Festung ist zudem Zeugnis der 1.000-jährigen Stadtgeschichte. Insbesondere das “Museum für Franken”, das bis Anfang 2017 als Mainfränkisches Museum bekannt war, beherbergt Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk aus Würzburg sowie Mainfranken und macht Geschichte lebendig erlebbar. Mit der weltberühmten Sammlung von 80 Werken des Würzburger Bildhauers Tilmann Riemenschneider gehört das Museum zu den großen Kunstsammlungen Bayerns.

Museum für Franken Würzburg

Ich besuche das Museumsfest. Das größte Fest, das einmal jährlich auf der Festung und im Museum stattfindet. Ein Spaß für die ganze Familie, denn jedes Jahr rückt ein anderes Thema in den Fokus. Waren es in den vergangenen Jahren Themen wie Ritter oder Barock, steht 2017 alles im Zeichen des antiken Roms. Das komplette Museum erwacht an diesem Tag zum Leben. In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Mitten in den Ausstellungsräumen werden Sonnenuhren gebaut, Rüstungen geknüpft, Seifen gegossen oder historische Frisuren geflochten. Das Programm ist gestaltet zum Mitmachen und die Erinnerungen dürfen natürlich mit nach Hause genommen werden.

Museumsfest Würzburg

Und auch wenn das Museumsfest nur ein eintägiges Event ist, Würzburg braucht sich als Event-Stadt nicht zu verstecken, das kann ich noch aus meiner Studienzeit bestätigen: Zwischen April und Oktober finden fast wöchentlich verschiedenste Veranstaltungen statt und dabei stehen ein paar echte Klassiker im Würzburger Veranstaltungskalender. Die Bandbreite reicht von klassischen Volksfesten, wie dem größten Volksfest Unterfrankens “Kiliani”, über Musik-, Kultur- und Straßenfeste bis hin zu den Weinfesten natürlich, die absolute Highlights für Stadt und Umgebung bilden. Dazu kommen wirklich herausragende Veranstaltungen, wie das Mozartfest. Das älteste Mozart-Festival Deutschlands zieht seit 1922 während der Sommermonate internationale Besucher in die Würzburger Residenz.

Auch das Würzburger Afrika-Festival ist das größte und älteste Afrika Festival Deutschlands. 1989 hat es im Stadtteil Grombühl seine Anfänge genommen. Bereits ein Jahr später ist es auf die Mainwiesen gezogen, wo es bis heute stattfindet. Seither hat es über 6.750 Musiker und Künstler aus 56 Ländern Afrikas und der Karibik auf die Bühnen geholt. Vom 31. Mai bis 3. Juni 2018 feiert das original Afrika-Karibik-Festival übrigens sein 30-jähriges Jubiläum.

Ein weiteres Highlight ist der Würzburger Hafensommer, der seit 2007 jährlich im Juli auf dem Gelände des Kulturspeichers stattfindet. Die schwimmende Bühne im alten Hafen macht dieses Kulturfestival mit Open-Air-Kino, Konzerten und Comedy einmalig.

Alter Hafen Würzburg

Doch was wäre Würzburg ohne seine Weinfeste? Schwer vorstellbar. Würzburg liegt mitten im Fränkischen Weinland. Weinfeste, Weinbergwanderungen und der für den Frankenwein so typische bauchige Bocksbeutel gehören zum Lebensstil der Mainfranken einfach dazu. Eröffnet wird die Saison jedes Jahr mit Weinbergswanderungen in der ganzen Umgebung. Diese feucht-fröhlichen Spaziergänge durch Weinberge waren auch für mich in den letzten Jahren immer wieder ein Grund in meine Studienstadt zurück zu kommen. Zwischen Mai und September folgen zahlreiche stimmungsvolle Weinfeste, deren Ausrichtung und Locations so unterschiedlich sind, dass definitiv nicht das Motto gilt: „Kennst du eines, kennst du alle“. Vom allzeit beliebten Würzburger Weindorf auf dem Marktplatz über das legendäre Wein am Stein mit Live-Musik bis hin zu Festen mit wirklich außergewöhnlicher Atmosphäre.

Wein am Stein Würzburg

Eines davon ist das Hofgarten-Weinfest, das mit Sicherheit zu den schönsten Weinfesten der Region zählt. Allein schon aufgrund der einmaligen barocken Kulisse im Hofgarten der fürstbischöflichen Residenz. Gastgeber ist der staatliche Hofkeller, der dieses Weinfest jedes Jahr zu einem Highlight werden lässt.

Weinfeste Würzburg

2017 habe ich mit dem Besuch der 14. Weinparade, dem Fest für Würzburger Wein, ein spätsommerliches Weinfest ausgesucht. Das Besondere an diesem Fest: Es gibt über 100 verschiedene Weine und Sekte der Würzburger Weingüter sowie Kulinarisches fränkischer Gastronomen in gemütlicher Stimmung zu probieren.

Weinparade Weinparade Würzburg

Und solltet ihr trotz des riesigen Angebots Würzburg doch mal an Tagen besuchen, an denen ausnahmsweise kein Weinfest stattfindet, könnt ihr euch immer noch an den Klassiker halten: Jedes Wochenende ist die Alte Mainbrücke angesagter Treffpunkt, um ein Gläschen Wein vor spektakulärer Kulisse zu genießen. Die Alte Mainmühle ist schon lange kein Geheimtipp mehr für den legendären Brückenshoppen. Doch nach wie vor eine Institution für Würzburger Alteingesessene, Studenten und Besucher gleichermaßen und darf auf der Liste eines Würzburg-Ausflugs nicht fehlen.

Brückenshoppen Würzburg

Genau so wenig wie ein Spaziergang entlang des Mainufers, vorbei am Alten Kranen, die Festung Marienberg und die umliegenden Weinberge stets im Blick.

Mainufer Würzburg Alter Kranen Würzburg Mainufer Würzburg

Natürlich könnte ich euch jetzt noch tausend weitere Dinge erzählen, die Würzburg so besonders machen. Aber dies würde den Rahmen hier sprengen. Deshalb lasse ich lieber Bilder sprechen und empfehle euch Würzburg und das Fränkischen Weinland schnellstmöglich auf eigene Faust zu entdecken.

Und nachdem auch die schönste (Städte-)Reise leider einmal zu Ende gehen muss, möchte ich mich an dieser Stelle noch bei euch verabschieden – und Danke sagen für die tolle Unterstützung und Begleitung dieses Jahr entlang aller 14 Etappen auf meiner “Tour de Franken”, für die lieben Kommentare & Likes und natürlich für das persönliche Feedback zu den einzelnen Blogposts! Ade aus Würzburg & bis bald in Franken… 😉

⇒ Zur FotogalerieWürzburg – Brückenshoppen, Kulturspeicher & barocke Innenstadt”


Dieser Artikel ist im Rahmen der Kampagne “Die Fränkischen Städte” in Kooperation mit dem Tourismusverband Franken entstanden. Insgesamt 14 Städte habe ich im Sommer 2017 bereist und dabei die schönsten Sommer Events der Region erlebt, natürlich immer mit Blick auf die Stadt selbst und ihre Besonderheiten.

Hier geht´s zu den Artikeln von:

Ansbach – Rokoko, Skulpturen & Ansbach Open

Aschaffenburg – afrikanisch-karibische Rhythmen, mediterrane Parks & hessisches Bebabbel

Bamberg – Mediterranes Flair in der Stadt auf sieben Hügeln

Bayreuth – Wagner, Wilhelmine, Weizen, Wurst & Wunderbares

Coburger Designtage & “CO”: Im Schmelztiegel von Design und Kultur

Dinkelsbühl – Heimatliebe, bunte Fassaden & #BasicGermanWords

Eichstätt – Zwischen Barock, Minimalismus und Romantik

Erlangen – Von Frankreich bis zum Nordseestrand: Wie ein Besuch in Erlangen zum Kurzurlaub wird

Fürth(er) – Kleeblatt, Kärwa & Kultur

Kulmbach – Gelebte Biergeschichte & fränkische Tapas

Nürnberg – Stadtoasen & meine Lieblingsplätze in St. Johannis

Rothenburg ob der Tauber – Fränkische Romatik, anyone!? Auf asiatischen Spuren durch Rothenburg

Schweinfurt – Industriegeschichte trifft Kunst & Straßenmusik

 

5 Kommentare
  1. Hallo Stefanie,

    Ich hab auch in Würzburg studiert und die Zeit dort über alles geliebt. Dein Beitrag ist wirklich toll und hat mich in die Zeit dorthin zurückversetzt.

    Ich war vor kurzem erst wieder in Würzburg für einen Tag. Zu meinen Highlights gehört definitiv immer ein Rotling auf der Alten Mainbrücke. Der Blick und das Flair sind einfach unschlagbar.

    Liebe Grüße,
    Larissa

    1. Liebe Larissa,
      vielen Dank für deinen Kommentar!
      Würzburg ist wirklich eine tolle Stadt und definitiv eine meiner Lieblingsstädte in Franken. Es ist jedes Mal aufs Neue schön in der alten Heimat zu sein und einen Rotling auf der Alten Mainbrücke zu genießen, auch wenn es vielleicht etwas kitschig und nostalgisch ist… 🙂

  2. hallo. also ich kann nur sagen: einmal würzburg, immer würzburg 🙂 ich selbst wohen und lebe in würzburg, bin allerdings erst vor einigen jahren nach würzburg gekommen. …und ZACK, sofort in die stadt verliebt (und natürlich in meine frau, die ich hier gefunden habe). ich würde würzburg nie wieder verlassen wollen. ich fühl mich wohl, schöne landschaftliche umgebung und eine tolle gastronomie. also DAUMEN HOCH für würzburg. LG

    1. Das freut mich zu hören und kann in allen Punkten nur zustimmen! Würzburg ist eine tolle Stadt und ich liebe es jedes Mal wieder, wenn ich zurück komme.
      Lieben Dank für deinen Kommentar!

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