4 Tage & 4 Nächte auf 6 Quadratmetern: Tauchsafari Similan Islands

“Diiiiiive briefing in teeeeen minutes” – Jeden Morgen gegen 6 Uhr, wenn das Meer und der Horizont noch in tiefem Schwarz verschwimmen, heißt es raus aus der Koje & Kajüte und ab aufs Deck der Manta Queen 3, wo das erste Frühstück sowie Tauchbriefing auf uns warten. 4 Tage und 4 Nächte haben wir auf einem “Liveaboard” angeheuert, um rund um die Similan Inseln tauchen zu können – das berühmte Richelieu Rock, das bereits zum Surin Islands Marine National Park gehört, eingeschlossen. Und nachdem wir bis vor einigen Wochen noch davon geträumt haben irgendwann einmal auf ein Liveaboard zu gehen, finden wir uns nun im Indischen Ozean vor der Küste Thailands wieder, umgeben von der Weite der Andamanensee, einem weltklasse Tauchgebiet unter uns und den hell leuchtenden Sternen über uns – besser hätte ich mir unseren Weihnachtsurlaub nicht vorstellen können. Und wir hatten Glück: Trotz der Hochsaison zwischen Dezember und Februar haben wir noch ein Plätzchen auf der Manta Queen 3 ergattern können, ein Liveaboard aus der Flotte von Khao Lak Scuba Adventures.

Nachdem wir von Phuket aus nach Khao Lak gefahren sind, konnte unser Abenteuer beginnen: 4 Tage und 4 Nächte nichts anderes als Essen, Tauchen und Schlafen. Klingt gut? Ist es auch, selbst wenn ein Tauchurlaub nicht mit einem gemütlichen Strandurlaub vergleichbar ist. Ihr solltet also nicht erwarten euch während einer solchen Tauchsafari übermäßig zu erholen. Ein strukturierter Plan bestimmt jeden einzelnen Tag, und dieser beginnt täglich bereits vor Sonnenaufgang. 4 Tauchgänge pro Tag, während uns der Thai Kapitän der Manta Queen 3 von einem Tauchspot zum nächsten bringt, ist definitiv tagfüllend, vor allem wenn ihr euch zusätzlich dazu entschlossen habt einen Kurs zu absolvieren. Dann heißt es nämlich: Lesen und lernen während andere vielleicht gerade ein Mittagsschläfchen halten.

Also seid vorbereitet auf vier ereignisreiche Tage, an denen ihr euch neben Schlafen, Essen und dem Wechseln zwischen Bikini und Wetsuit manchmal in einer gewissen Müdigkeit wiederfindet, wenig Motivation habt schon wieder um 6 Uhr morgens aufzustehen und zugleich die Euphorie vorherrscht gleich wieder ins 29-Grad warme Nass zu springen, um die beeindruckende Unterwasserwelt zu erkunden. Auch wenn man nie weiß, was unter den Wellen auf einen wartet, eines steht definitiv fest: Es gibt bei jedem einzelnen Tauchgang Überraschungen.

“Diiiiive briefing in fiiiiive minutes, Nitrox divers, analyse your tanks!” Diesen allmorgendliche Weckruf, der täglich bereits um 6 Uhr durch die Kajüten schallt, werde ich so schnell erstmal nicht aus meinen Ohren bekommen, auch nicht nachdem ich schon ein paar Tage wieder an Land bin. Aber zum Tauchen sind wir schließlich zu den Similan Islands gekommen, oder? Eines der beliebtesten Tauchgebiete Thailands und sogar weltweit vertreten unter den top Tauch-Destinationen, liegt unter uns und wir haben nicht vor uns 4 Tage lang auf dem Sonnendeck in der Hängematte zu lümmeln. Auf uns wartet 29 Grad warmes Wasser und Joe, unser Tauchlehrer, versteht es nur zu gut uns jeden einzelnen Tauchspot mit seinen Besonderheiten energiegeladen näher zu bringen. Egal ob es riesige Felsblöcke mit Möglichkeiten hindurch zuschwimmen, starke Strömungen oder besondere Meeresbewohner, die auf uns warten könnten: Joe kennt die Gewässer um die Similan Islands wie seinen eigenen Tauchanzug und bringt uns gar nicht erst in Versuchung auch nur einen Tauchgang freiwillig zu überspringen.

Unser Equipment ist bereits vorbereitet, jedes Mal, wenn wir das Tauchdeck betreten und nachdem wir zurückkommen wartet ein leckeres Thai Mittag- oder Abendessen auf uns. Kaffee, Snacks, frisches Obst und Wasser zwischendurch bringen uns allerdings gar nicht in Verlegenheit hungrig zu werden. Also, was will man mehr, außer natürlich das Unterwasserleben erkunden und womöglich ein paar der großen Meeresbewohner antreffen.

Zwar haben wir auf unserer Tauchsafari rund um die Similan Islands am Ende leider keine Mantas, Haie oder gar einen Walhai gesichtet, doch machen dies die Dutzend Delphine wieder wett, die am letzten Tag plötzlich neben unserem Boot auftauchen und mindestens 20 Minuten lang direkt vor dem Bug mit uns schwimmen. Willkommen in Thailand, willkommen im Similan Islands Marine Nature Park!

Wissenswertes zu den Similan Inseln

Tiefe Tauchplätze und starke Strömungen

Seid euch bewusst, dass die meisten Tauchplätze der Similan und Surin Inseln relativ tief liegen. Mindestens auf 20 Metern, meist sogar zwischen 25 und 30 Metern tief. Um dort Tauchen zu können, benötigt ihre ein “Deep Dive”-Zertifikat, das ihr auch noch an Board absolvieren könnt, solltet ihr beispielsweise “nur” Open Water Diver und somit berechtigt sein maximal bis 18 Meter tief zu tauchen. Das Deep Dive Zertifikat ist ein Modul der Advanced Open Water Diver Lizenz, das ihr aber mit weniger (Lern)Aufwand auch separat abschließen könnt. Solltet ihr aus welchen Gründen auch immer bereits tiefer als 18 Meter getaucht sein, im Similan Islands Marine National Park werden es die Tauchlehrer nicht zulassen, was meiner Meinung nach absolut für die Tauchschulen (in unserem Fall Khao Lak Scuba Adventures) und deren professionelle Handhabung spricht.

Auch die Option mit Nitrox anstatt normalem Sauerstoff zu Tauchen zahlt sich auf den Similan Islands aus. Die Nitrox-Lizenz könnt ihr ebenfalls auf den Tauchbooten im Rahmen eines Kurses und abschließendem Test erwerben. Der Aufwand hält sich in Grenzen, da ihr keine Tests unter Wasser machen müsst, eure Tauchgänge also nicht beeinträchtigt werden.

Für alle, die noch etwas tiefer einsteigen möchten, bieten die Liveaboards rund um die Similan Islands auch die Möglichkeit den Advance Open Water Kurs an Board zu absolvieren. Natürlich ist dies mit etwas mehr Lernaufwand und einzelnen Test unter Wasser verbunden. Wen das nicht stört, kann allerdings zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn um´s Tauchen dreht sich sowieso alles an diesen Tagen.

Die Similan Inseln sind auch bekannt für ihre teils starken Strömungen und so genannte “upwellings”, die kaltes Wasser aus den Tiefen des Ozeans an die Oberfläche spülen. Seid also darauf gefasst ab und zu gegen die Strömung schwimmen zu müssen oder im sonst so wohlig warmen 29-Grad warmen Wasser zu frieren, denn die Ströme aus der Tiefsee können extrem spürbare Temperaturunterschiede mit sich bringen.

Geschützter Marinepark

Die Similan Inseln sind unbewohnte Inseln inmitten eines geschützten Marineparks. Seit Oktober 2018 ist die Zahl der Besucher auf täglich 3.325 Tagesausflügler und 525 Taucher beschränkt. In Anbetracht der Popularität und dem bereits durch Korallenbleiche in Mitleidenschaft gezogenen Gebietes eine meiner Meinung nach gute Restriktion, um den Marinepark weiter zu schützen.

Wer an Thailand´s Inseln denkt, denkt sofort auch an weiße Puderzuckerstrände. Doch die meisten Inseln haben gar keinen Strand, sondern beeindrucken über Wasser genau wie unter Wasser mit riesigen Felsen. Die wahre Schönheit der Similans liegt also tatsächlich unter Wasser, bis auf ein paar wenige Ausnahmen: Similan Island Nr.9 verfügt über einen Traumstrand, der tatsächlich wie aus einem Bildband erscheint – zumindest so lange, bis die Tagestouristen ankommen. Genau das ist der Vorteil eines Liveaboards: Wir sind bereits am frühen Vormittag da, denn unsere Manta Queen 3 ist bereits am Vorabend direkt um die Ecke vor Anker gegangen. Zwischen zwei Tauchgängen heißt es für uns daher heute ausnahmsweise: “Land in Sicht”. Es fühlt sich schon etwas komisch an nach drei Tagen plötzlich wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Doch Sand zwischen den Zehen zu haben gehört zu einem Thailand-Urlaub definitiv dazu.

Der kurze Weg hinauf zum Aussichtspunkt ist schnell zurück gelegt und oben angekommen wartet eine atemberaubende Aussicht auf die Bucht mit weißem Strand und kristallklarem, türkisfarbenem Wasser, in dem unsere Manta Queen 3 wie ein Spielzeugboot erscheint. Hier hätte ich es definitiv noch etwas länger ausgehalten! 

Rund um die Similan Islands hat man grundsätzlich die Chance Haie, Mantas oder sogar seltene Walhaie zu sichten, allerdings gibt es dafür natürlich keinerlei Garantie! Leider hat auch Überfischung dazu geführt, dass die Unterwasserwelt rund um die Inseln bereits stark beschädigt ist, was die Sichtung von einigen Fischarten erheblich einschränkt. Auch der katastrophale Tsunami von 2014 hat merklich seine Spuren hinterlassen.

Nichtsdestotrotz: Die Unterwasserlandschaft rund um die Similan Islands ist eine ganz Besondere: Riesige Felsblöcke und -säulen sowie sogenannte “swim throughs” bestimmen einige Tauchplätze. Es geht also nicht nur um die Meeresbewohner, sondern auch darum die einzigartigen Felsformationen unter Wasser zu bewundern. An einigen Stellen habe ich mich so klein in dieser unendlichen Weite gefühlt. So nah bin ich zuvor kaum an so steilen Felswänden vorbei geschwommen und habe mich beim Hochschauen plötzlich zwischen riesigen Fischschwärmen wiedergefunden: Von kleinen, bunten Riff- und Kofferfischen bis hin zu großen Trevallies, Baracudas, voll ausgewachsenen Kugelfischen oder verschiedenen Moränen.

Anreise zu den Similan Islands

Gewöhnlich starten Liveaboards zu den Similan Islands ab Khao Lak. Die meisten Tauchcenter bieten einen günstigen Abholservice aus Phuket. Neben mehrtägigen Tauchsafaries auf Liveaboards können die Similan Islands auch mit einem Tagesausflug besucht werden. Um allerdings über der Routen der Tagesbesucher hinaus zu kommen und ein “richtiges” Taucherlebnis zu genießen, ist ein Liveaboard die durchaus bessere Wahl.

Reisezeit Similan Islands Marine National Park

Der Similan Islands Marine National Park hat zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai geöffnet. Während der Monsunzeit ist der Park komplett geschlossen.


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