Seattle für Kunst- & Architektur-Liebhaber

Die Space Needle als futuristisches Wahrzeichen, wechselnde Kunstinstallationen drinnen und draußen, moderne Stahl- und Glasarchitektur, ein Troll, der seit 30 Jahren unter der Aurora Brücke lebt, eine Kaugummi-Wand, die zur offiziellen Touristenattraktion ernannt wurde, der weltweit längste kuratierte Street-Art-Korridor und großartige Museen. Dies sind nur ein paar Beispiele, die Seattle zu einem Paradies für Kunst- und Architektur-Liebhaber machen. Welche Highlights ihr auf keinen Fall verpassen solltet, lest ihr hier.

#1 Space Needle – futuristisches Wahrzeichen

Seattles futuristisches Wahrzeichen wurde für die Weltausstellung 1962 erreichtet und ist auch heute noch DAS Gebäude, das jeder automatisch mit Seattle assoziiert. Wusstet ihr, dass die ikonische Architektur ein Kompromiss zweier Ideen ist? Edward E. Carlson wollte ursprünglich eine dominante zentrale Struktur errichten, vom Stuttgart Tower inspiriert. Weshalb er einen am Boden angebundenen Ballon entwarf. Der Architekt John Graham verwandelte den Ballon schließlich in eine fliegende Untertasse und somit war die Form der Space Needle, wie wir sie heute kennen, geboren. Ein Besuch der Space Needle lohnt sich in jedem Fall. Von ihrer rotierenden Aussichtsplattform auf 160 Metern Höhe (520 Fuß), hat man einen tollen Blick auf Seattle´s Skyline, die umliegenden Inseln sowie die Kaskadenberge in der Ferne. Allerdings ist es auch empfehlenswert aus anderen Ecken der Stadt einen Blick auf die Space Needle zu richten. Lest dazu meinen Artikel „Seattle von seinen besten Seiten: Einblicke für Ausblicke“.

Seattle Center Space Needle

#2 Museen im Seattle Center

Im Seattle Center befinden noch einige weitere künstlerische Sehenswürdigkeiten, die sich vor allem lohnen, wenn das Wetter nicht so mitspielt: Chihuly Garden & Glass z.B. ist ein Museum, das die Arbeiten von Dale Chihuly, einem amerikanischen Bildhauer, zeigt. Seine Arbeiten sind in über 200 Ausstellungen in Museen weltweit zu finden. Ich habe Chihuly Garden & Glass bisher noch nicht besucht. Das Museum wurde mir allerdings von mehreren Leuten ans Herz gelegt und steht definitiv auf der Liste für meinen nächsten Seattle-Besuch.

Spar-Tipp: Etwas Geld könnt ihr sparen, wenn ihr ein Kombi-Ticket für die Aussichtsplattform der Space Needle und Chihuly Garden & Glass kauft, oder mit dem reduzierten Ticket 2 Stunden vor Schließung.

Eine weitere kreative Pilgerstätte ist das Museum für Popkultur (MoPOP). Dieses gemeinnützige Museum zeigt tiefgründige Ausstellungen und erweckt die Geschichte der Popmusik und Popkultur zum Leben.

Seattle Center

#3 Olympic Sculpture Park – Kunst am Wasser

Dieser vom Seattle Art Museum betriebene Park beheimatet verschiedenen Skulpturen, sowie permanente als auch wechselnde Kunstinstallationen von einflussreichen, modernen Künstlern. Der Park ist kostenfrei und öffentlich zugänglich, was Fahrradfahrer, Spaziergänger, Einheimische, die ihre Mittagspause hier verbringen, sowie Seattle-Besucher gleichermaßen anzieht. Die zentrale Lage mit Blick aufs Wasser des Puget Sound macht den Olympic Sculpture Park zu einem idealen Platz, um eine kleine Sightseeing-Pause einzulegen.

Seattle Olympic Sculpture ParkSeattle Olympic Sculpture Park

#4 Seattle Bibliothek – Stahl- & Glasarchitektur

Architektur-Liebhaber kommen in der Downtown-Filiale der Seattle Public Library auf ihre Kosten. Die sogenannte Central Library ist das Flaggschiff ihrer 27 Standorte. Paradies für jeden Bibliothek-Liebhaber sind sicherlich die 11 Stockwerke gefüllt mit 1.45 Millionen öffentlich zugänglichen Büchern, Magazinen etc. sowie 400 Computern. Die Stahl-und Glasarchitektur des Gebäudes allerdings zieht auch Fotografen und Architektur-Liebhaber an. Sehenswert sind vor allem die „Bücher Spirale“, die sich über die Stockwerke 6 bis 9 zieht – ein Auditorium mit 275 Sitzplätzen und Freiflächen. Auf Stockwerk 10 befindet sich der höchste öffentliche Aussichtspunkt mit Blicken bis auf Level 3. Wenn ihr also in der Nähe seid, riskiert einen Blick! Die Seattle Public Library ist ohne Registrierung für jedermann öffentlich zugängig und somit auch ein toller Ort um einfach nur Leute zu beobachten.

Seattle Central LibrarySeattle Central Library

#5 Amazon Spheres & Amazon Go

Ein weiteres Glasgebäude mit faszinierender Architektur ist Amazons “The Spheres”. Das ultramoderne Bürogebäude mit botanischem Garten kann sogar öffentlich besucht werden. Jedoch nur zu eingeschränkten Zeiten und nach Terminvereinbarung. Die Architektur lohnt sich allerdings auch von außen. Und wer offen für ein komplett digitales Shoppingerlebnis ist, kann direkt nebenan im Amazon Go per App einkaufen. Gezahlt wird automatisch beim Verlassen des Shops, ohne an einer Kasse anstehen zu müssen.

Amazon Spheres Seattle Amazon Spheres Seattle

#6 Fremont Troll –
außergewöhnlicher Brückenbewohner

Entworfen und errichtet wurde der Fremont Troll von vier lokalen Künstlern im Rahmen eines Kunstwettbewerbs, 1990 ausgerufen vom Fremont Kunstrat. Teil des Wettbewerbs sollte es sein die Gegend unter der Aurora Brücke zu rehabilitieren, nachdem diese zur Müllhalde und Treffpunkt für Drogendealer geworden war. Nachdem Steve Badanes, Will Martin, Donna Walter und Ross Whitehead mit ihrer skandinavisch inspirierten Troll-Figur sogar als Sieger des Wettbewerbs hervorgegangen sind, kann das Projekt durchaus als gelungen bezeichnet werden. Mittlerweile ist der Fremont Troll ebenso lokales Wahrzeichen, Touristenattraktion und beliebtes Fotomotiv. Der nördliche Teil der Aurora Avenue wurde 2005 zu Ehren des Fremont Trolls sogar in „Troll Avenue“ umbenannt.

Seattle Fremont Troll

#7 Gum Wall –
Kunst an der sich die Geister scheiden

Ist das Kunst, oder kann das weg? Das haben sich die Mitarbeiter des „Market Theaters“, an dessen Backsteinwänden die heute so beliebte Touristenattraktion in Form von unzähligen Kaugummis haftet, schon vor 20 Jahren gedacht. Und auch die Pike Place Market Preservation & Development Authority hat 2015 eine komplette Reinigung der Gumwall angeordnet, um die Außenwände vor Erosion (ausgelöst vom Zucker) zu schützen. Doch weder der Widerstand in den 90er Jahren noch die Komplettreinigung 20 Jahre später hat Theatergänger und Besucher davon abgehalten ihre Kaugummis weiterhin an die Wände zu kleben. 1999 haben die Marktbeamten dann aufgegeben die Wand zu reinigen und sie stattdessen zur Touristenattraktion deklariert. Spätestens nachdem die Gumwall 2009 einen weitere „Auszeichnung“ als eine der Top 5 keimreichsten Touristenattraktionen erhalten hat und Jennifer Aniston im Film „Love Happens“ zwischen den Kaugummis posierte, ist die Gumwall (Instagram) Hotspot und lokales Wahrzeichen, das aus Seattle nicht mehr wegzudenken ist – ob man sie mag oder nicht. Die zentrale Lage unmittelbar hinter dem berühmten Pike Place Market und die Tatsache, dass Stadtführungen (wie Seattles Geistertouren) in der Post Alley starten, tun ihr Übriges, damit die Gum Wall nicht an Popularität verliert und stattdessen täglich unzählige Besucher an ihr vorbei kommen.

Seattle Gum Wall Seattle Gum Wall Seattle Gum Wall

#8 SODO Track –
weltweit längster kuratierten Streetart-Korridor

60 Künstler, 32 Wände, 3 Sommer, 2 Meilen, 1 ganzheitliches Kunstprojekt – das ist Sodo Track, in Seattles „Stadion District“. Zwischen 2016 und 2018 haben mehr als 60 lokale und internationale Künstler die Rückwände der um die Zuggleise gelegenen Industriegebäude in den weltweit längsten kuratierten Streetart-Korridor verwandelt. Und das Beste daran: Diese urbane Kunstgalerie ist öffentlich zugänglich und kostenfrei, sodass ihr jederzeit vorbei schauen könnt, wann immer es in euren Zeitplan passt. Der künstlerische Gleisabschnitt zieht sich im Süden von Chinatown entlang der 5th Avenue zwischen Royal Brougham Way und Spokane Street. Somit passieren täglich 500.000 Pendler, Besucher und Reisende die öffentliche Kunstgalerie südlich der Stadion-Station wenn sie die Lightrail oder den Metro Transit Bus nutzen. Insgesamt 20 Kunstwerke sind aus nächster Nähe zu sehen, wenn ihr den Sodo Track zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet. Weitere Infos gibt es auf den Websiten Sodotrack.com & 4Culture.org

Seattle SODO TrackSeattle SODO TrackSeattle SODO Track

#9 Cinemarama –
Kino aus dem letzten Jahrhundert

Filmliebhaber werden das restaurierte Kino auf der 4th Avenue lieben. Heute ist das 1963 eröffnete Kino Seattles Nr. 1, wenn es um Blockbuster, Filmpremieren und Kultklassiker geht. Cinemarama war bereits Gastgeber mehrerer Filmfestivals und begeistert Kinobesucher mit Schokoladen-Popcorn. In den 1980ern und 90ern stand das Kino kurz vor dem Aus, nachdem vorstädtische Multiplex-Kinos an Popularität gewonnen hatten. 1999 wurde Cinemarama allerdings wiedereröffnet, nachdem der Unternehmer Paul Allen das Kino gekauft und einer Renovierung von mehreren Millionen Dollar unterzogen hat. 2014 wurde das Kino erneut aufwändig renoviert und technisch aufgewertet. Neben breiteren Sitzen zieren das Kino nun digitale Laser-Projektoren auf dem neusten Stand der Technik, neue Leinwände, ein Dolby Atmos Surround System etc. Wenn ihr also etwas von Filmen versteht, ist das Cinemarama genau eure Anlaufstelle.

Seattle Cinemarama

#10 Häuserschluchten Downtown Seattle

Wer Hochhausarchitektur mag, sollte sich die Zeit nehmen etwas durch Seattles Innenstadt zu schlendern und Blicke durch die Häuserschluchten zu ergattern. Nachdem wir vom Hochhaus-Mekka Shanghai ins hauptsächlich flache Portland (Oregon) gezogen sind, hat uns Seattle gedanklich wieder ein Stück in den urbanen, asiatischen Dschungel zurückversetzt. Einige benachbarte Gebäude zwischen der 4th und 6th Avenue sind durch Fußgängerbrücken miteinander verbunden, die besonders gute Ausblicke auf die Häuserschluchten freigeben.

Seattle Downtown Seattle Downtown


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Seid ihr schon durch Washington State gereist und habt Seattle erkundet? Was sind eure Highlights? Hat euch der Artikel gefallen, oder sind noch Fragen offen? Lasst mir gerne einen Kommentar da und teilt den Artikel mit euren Freunden!

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