Auf Jahrtausend alten Spuren in Westanatolien

Des Deutschen Pflaume ist des Türken Granatapfel. Ob als raffiniertes Salat-Topping, Bestandteil leckerer Soßen, als nussige Ergänzung auf einer frischen Obstplatte oder dunkelrot und pur als frisch gepresster Saft: Der Granatapfel ist die Herbst-Frucht der Türkei. Ob unangetastet vom Baum hängend, in verschiedensten Varianten auf jeder Speisekarte, morgens mittags und abends, gestapelt an jeder Straßenecke, in Kisten gesammelt an jedem Souvenirstand wird er frisch serviert: der Granatapfel in all seinen Variationen. Und so begleitet mich die knallrote Frucht auf meinem Weg durch Westanatolien.

Westanatolien Granatapfel

Doch nun von vorne: Ich steige aus dem Flieger, es ist bei ca. 18 Grad windig. Doch die Frisur sitzt. Ich bin in der Türkei gelandet, besser gesagt in Izmir. Die drittgrößte Stadt der Türkei ist ca. 500 Kilometer von Antalya entfernt. Deshalb ist es hier auch etwas kühler als ursprünglich erwartet. Anstatt 30 Grad und Sonnenschein sind im Schnitt 20 Grad unter einer leichten Wolkendecke vorhergesagt. Auch in der Türkei ist eben der Herbst eingekehrt. Doch das ist nicht schlimm. Schließlich bin ich nicht hier, um mich zu sonnen, sondern um mich auf die Spuren der griechischen Kultur Westanatoliens zu begeben und der Granatapfel wird mich dabei begleiten.

Kusadasi – Eingangstor zur Wiege der menschlichen Kultur

Meine Reise durch Anatolien beginnt in Kusadasi, ca. zwei Stunden Fahrt von Izmir entfernt. Die Hafenstadt an der Türkischen Ägäis bildet das Eingangstor zur Wiege der menschlichen Kultur. Vor den Toren Kusadasis befinden sich Ephesos, eine der ältesten, größten und bedeutendsten griechischen Städte Kleinasiens im Altertum sowie Aphrodisias, eine der bedeutendsten archäologischen Stätten des östlichen Mittelmeerraums aus griechisch-römischer Zeit. Kusadasi, zu Deutsch Vogelinsel (Kus = Vogel ; Ada = Insel), selbst ist vor allem für Einheimische ein beliebtes Reiseziel und zieht durch den großen Hafen, an dem täglich Kreuzfahrtschiffe anlegen, auch ausländische Touristen an.

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Der Ort selbst ist von kleinen Geschäften, Cafés und Fischtavernen geprägt. Zu kaufen gibt es von Souvenirs über günstige Klamotten bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten alles. Granatäpfel in verschiedenster Form.

Aphrodisias – Kultureller Geheimtipp

Von Kusadasi aus begebe ich mich in die ca. 1,5 Stunden entfernte antike Stadt Aphrodisias. Sie ist eingebettet in eine grüne von Pinienwäldern geprägte Landschaft und begeistert mich vor allem durch ihre Ruhe, die sie ausstrahlt. Anscheinend ist Aphrodisias etwas weniger bekannt als das näher an der Ägäischen Küste gelegene Ephesos und zieht deshalb nicht ganz so viele Besucher an.

Tuerkei_Aphrodisias_Pamukkale (9) Tuerkei_Aphrodisias_Pamukkale (4) Tuerkei_Aphrodisias_Pamukkale (5) Tuerkei_Aphrodisias_Pamukkale (6)Aphrodisias Aphrodite-Tempel

Bei mir erhält Aphrodisias genau dadurch schon mal volle Punktzahl. Gemütlich kann ich durch die gut erhaltenen Ruinen schlendern, vorbei an Bädern, Agoren und Amphitheater. Bis zum Aphrodite-Tempel begegnen mir außer anschmiegsamen Katzen kaum Menschen.

Westanatolien: Aphrodisias

Erst an der über 2.000 Jahre alten und riesigen Arena wird es etwas voller. Doch das verwundert kaum: Das Areal, in dem früher über 30.000 Menschen Platz fanden, ist extrem gut erhalten und somit äußerst beeindruckend.

Westanatolien: Aphrodisias

Und auch hier hängen sie wieder von den Bäumen: die prallen, roten Granatäpfel.

Granatapfelbaum

Das Baumwoll-Schloss Pamukkale

Weiter führt mich meine Reise zu einem Naturwunder. Die Kalksinter-Terrassen von Pamukkale erscheinen auf dem ersten Blick wie ein riesiger Schneehaufen in mitten der kargen Landschaft in der Region Denizli. Bei genauerem Hinsehen und vor allem mit dem Blick von oben erkennt man allerdings die weißen Terrassen, die über eine Jahrtausende anhaltende Kalksteinablagerung entstanden sind. Ausgehend von einer heißen Quelle floss das stark kalkhaltige Wasser bergab und bildete beim Abkühlen Kalkablagerungen, aus denen die berühmten Kalksinter-Terrassen entstanden.

Westanatolien: Pamukkale
Ein “Once in a Lifetime Must-See”, sagt man mir. Bei der Ankunft bin ich allerdings etwas enttäuscht. Seit einigen Jahren fließt das Wasser aus der Thermalquelle wohl nicht mehr über alle Bereiche von Pamukkale, sondern wird gezielt in einzelne Terrassen geleitet. Somit gehören die von den Postkarten bekannten unendlich weit erscheinenden, weißen Terrassen, die mit himmelblauem Wasser gefüllt sind, der Vergangenheit an. Ein paar beeindruckende Fotos bekomme ich trotzdem hin:

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Pamukkale, zu Deutsch Baumwoll-Schloss, ist nicht nur Anziehungspunkt für Hobbyfotografen, sondern auch für Wellness-Liebhaber. Das ca. 30 Grad warme Thermalwasser lädt durchaus zum Baden ein. Ja, richtig gelesen: Man badet direkt in den Terrassen mit Blick auf die untergehende Sonne und die am Himmel schwebenden Paraglider.

Westanatolien: Pamukkale

Wer etwas mehr Ruhe von den Tagestouristen will, zieht sich in das angrenzende Thermalbad zurück. Dafür habe ich allerdings keine Zeit…
Direkt über Pamukkale befindet sich eine weitere griechische Ausgrabungsstätte: Hierapolis und eine antike Totenstadt mit mehr als 1.200 Gräbern. Den Ausblick vom Amphitheater über Pamukkale und die am Horizont schwindende Sonne ist einzigartig.

Westanatolien: Hierapolis
Der obligatorische frisch gepresste Granatapfel-Saft darf natürlich nicht fehlen. Der gelungene Abschluss einer Reise durch eine Jahrtausendalte Geschichte.

Westanatolien

1 Kommentar
  1. Hallo Frau Dietz,

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