Die Küste Oregons: Das perfekte Winter-Reiseziel

Wer an Strand, Sanddünen und den Pazifik denkt, hat wahrscheinlich als erstes Sommer, Sonne und warme Temperaturen im Kopf, oder? Doch was, wenn ich euch sage, dass der “Pacific Northwest” zwar das komplette Gegenteil davon, die Küste Oregons trotzdem – und vielleicht gerade deshalb – das perfekte Winter-Reiseziel ist? Würdet ihr mir glauben?

Pistol River Sand Dunes, Oregon im Winter

Es gibt genügend Gründe in den Sommermonaten an Oregons 363 Meilen (584 km) lange Küste zu fahren: Lange Tage, warme Temperaturen und die Tatsache, dass unser Gehirn Strände automatisch mit Sommerurlaub verbindet. Allerdings kann das Wetter an der nördlichen Pazifikküste ziemlich unberechenbar sein – unabhängig von der Jahreszeit. Nebel und verregnete Tage sind Sinnbild der Küstenregion – im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Hohe Wellen und kühle Wassertemperaturen machen die Küste Oregons nicht zu einer klassischen Sonnen- und Badedestination (auch nicht während der Sommermonate). Genügend Gründe also, um auf eine alternative Reisezeit zu setzen. Eine Reise entlang der winterlichen Küste Oregons kann ein magisches Erlebnis sein:

Oregon Dunes National Park im weichen Licht

#1 Oregons Küste menschenleer, auch an beliebten Spots

Ein erster wichtiger Aspekt: Oregons Küste ist in den Wintermonaten nur spärlich besucht und nicht überlaufen. Allein das ist für mich ein klarer Pluspunkt. Während unseres gesamten Roadtrips von Portland nach San Francisco waren wir täglich auf´s Neue angetan von den einsamen Stränden und wenig frequentierten Wanderwegen, sogar an beliebten und bekannten Spots. Ein spürbarer Unterschied nachdem wir die Grenze zu Kalifornien überquert hatten. Und je näher wir in die Bay Area vorgerückt sind, desto augenscheinlicher wurde dieser. Obwohl wir während der Weihnachtsferien unterwegs waren, haben wir uns in Oregon meist nur zwischen einheimischen Spaziergängern oder vereinzelten anderen Reisenden wieder gefunden.

Bandon Beach, Oregon im Sonnenuntergang
menschenleerer Strand am Pistol River, Oregon Küste
Highway 101 entlang der Küste Oregons

#2 Milde Temperaturen an Oregons Küste im Winter

Das moderate Klima bringt angenehm milde Temperaturen und an Oregons Küste wird es nie wirklich eisig. Klar gibt es einige Regentage während der Wintermonate, allerdings bleibt man auch im Frühling, Sommer oder Herbst nicht gänzlich davon verschont. Wasserfeste Kleidung, Mütze und Fleece-Pulli sind essentiell in jeder Saison. Da sich das Wetter an der Küste allerdings bekanntermaßen schnell ändern kann, werdet ihr immer wieder von wunderbaren Tagen überrascht und mit atemberaubenden Sonnenuntergängen belohnt – auch wenn ihr am Vortag komplett nass geworden seid.

Bandon Beach Oregon bei Sonnenuntergang
Spiegelung der Felsen am Bandon Beach in Oregon

Genau so ein Erlebnis hatten wir in Depoe Bay direkt an unserem ersten Roadtrip-Tag auf dem Highway 101. Wir haben Portland komplett in Wolken verhüllt verlassen und der schon mehrere Tage anhaltende Regen hat nicht gestoppt bis wir die Küste bei Lincoln City erreicht haben. Am Walbeobachtungs-Center in Depoe Bay haben wir gehalten, um uns über die aktuellen Sichtungen zu informieren. Während wir in die Tafel mit den Wal-Infos vertieft waren hat die Sonne gerade den Horizont erreicht und plötzlich verfärbte sich der graue Wolkenteppich in ein Meer aus Rosa-, Orange- und Pinktönen. Innerhalb nur weniger Minuten hat der Himmel über uns buchstäblich geglüht. Definitiv einer der beeindruckendsten Sonnenuntergänge, die ich bisher gesehen habe und somit ein sehr gutes Omen für unseren Roadtrip.

Sonnenuntergang Depoe Bay, Oregon
feuriger Himmel im Winter in Depoe Bay an Oregons Küste

#3 Nebel & weiches Licht: Oregons Küste, ein Foto-Paradies

Der für Oregon typische niedrig hängende und schnell weiterziehende Nebel passt perfekt zu der rauen Landschaft. Aus fotografischer Sicht verwandelt der Winter Oregons Küste regelrecht in einen Abenteuerspielplatz. Das weiche Licht der tief stehenden Sonne und die sanften Sonnenstrahlen sind einfach magisch. Egal ob ihr gerade durch den Wald fahrt, oder die Strahlen den Ozean und die umliegenden Felsen anleuchten: Man hat das Gefühl in eine ganz anderen Welt gebeamt worden zu sein.

Nebel und Sonnenstrahlen auf dem Pacific Coast Highway, Oregon

In Kombination mit der Gischt, die durch das stetige Wellenbrechen entsteht, kommt eine einzigartige Stimmung auf. Wir haben solch eine Szenerie nicht nur einmal aber ganz besonders am Cape Sebastian Scenic Corridor erlebt. Natürlich mussten wir anhalten, um die Fels-Silhouetten zu bewundern.

Sonnenaufgang am Cape Sebastian, Oregon
Cape Sebastian Scenic Corridor, Oregon
Wellenrauschen am Cape Sebastian, Oregon

Je südlicher desto wilder wird die Küste und die Landschaft verändert sich: Aus langen, breiten Sandstränden werden kleine Buchten, von spektakulären Felsformationen versteckt. Und zu einer schroffen Landschaft wie dieser passt das stürmische Winterwetter doch perfekt, oder? Der Samuel H. Boardman Scenic Corridor ist definitiv eines meiner Highlights der Südküste Oregons. Der Abschnitt erscheint besonders malerisch, wenn sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Baumkronen bahnen und des Meer sowie die Felsen anleuchten. “Natural Bridges” ist der Ort, an dem das Schauspiel seinen Höhepunkt findet.

Samuel H. Boardman Scenic Corridor Oregon
Naturgewalten am Samuel H. Boardman, Oregon
Fotospot Natural Bridges Samuel H. Boardman, Oregon

Der “Whales Head Beach” ist ebenso einen Stopp auf dem Weg gen Süden wert. Wir sind dort zwischen zwei Regenschauern vorbei gekommen und mochten den Strand aufgrund der Felsreflektionen.

Whaleshead Beach, Samuel H. Boardman, Oregon

#4 Stürmische See & beeindruckende Naturgewalten

Die Wintermonate sind Oregons offizielle Sturm-Beobachtungs-Saison. Cape Perpetua mit Orten wie “Thor´s Well”, “Devil´s Churn” etc. oder das etwas südlicher gelegene “Shore Acres” sind perfekte Spots, um gigantische Wellen und meterhohe Fontänen aus so genannten “Blow Holes” zu beobachten. Doch Vorsicht: Die Wellen sind riesig und teils unvorhersehbar. Die Kraft des Meeres wird an diesen Stellen nicht nur sicht-, sondern auch hörbar. Wer zu nah ans Wasser geht, riskiert nicht nur nass zu werden, sondern auch die Gewalt zu spüren zu kommen.

Nebel über Cape Perpetua, Oregon
winterliche Naturgewalten Thor´s Well, Oregon
Cape Perpetua, Küste Oregon
Devil´s Churn, Oregon

#5 Wale beobachten an Oregons Küste im Winter

Die Wintermonate sind auch Walsaison an Oregons Küste. Dann durchqueren fast 20.000 Grauwale die Küstengebiete auf dem Weg von ihren Futterplätzen in der Beringsee nahe Alaska in die warmen Gewässer der Baja, Mexiko, um sich dort zu paaren. Auf ihrem Weg Richtung Süden zwischen Dezember und Januar sowie auf ihrem Rückweg in den Norden im März kommen die Meeressäuger nah genug an die Küstenlinie Oregons, dass sie hör- und sichtbar sind. Zwei offiziell ausgerufene Walbeobachtungs-Wochen (Ende Dezember und Ende März) markieren das Highlight der jährlichen Migration. Das ist die beste Zeit, um von geschulten, ehrenamtlichen Helfern über die faszinierenden Meeresbewohner zu lernen. An 24 Stellen entlang Oregons Küste sind diese präsent, um Fragen zu beantworten, Sichtungen zu melden und über die besten Spots zu informieren.

Küste Oregons im Winter

Reisezeit für den perfekten Küsten Roadtrip

Die Frage nach der besten Reisezeit, um Oregons Küste zu besuchen, bringt auch die Frage auf, wie lange man für einen Roadtrip einplanen sollte. Ich würde mindestens eine Woche empfehlen. Je nachdem ob ihr die komplette Küste von Astoria im Norden bis Brookings im Süden bereisen wollt, sogar mehr. Raten würde ich definitiv zu 2 Übernachtungen an einem Ort, um möglichst viel aus eurer Zeit vorort herausholen zu können und andererseits so viel Sonnenauf- und Untergänge wie möglich an unterschiedlichen Orten bestaunen zu können.

Wandern an Oregons Küste

Da die meisten Wanderungen kurz und vom Highway 101 ohne Umwege erreichbar sind, müsst ihr euch nicht um lange Umwege sorgen. Aussichtspunkte, Leuchttürme, Wanderwege liegen buchstäblich an der Straße, sodass es auch nicht nötig ist jeden Stopp akribisch vorzuplanen. Jedoch müsst ihr einkalkulieren, dass die Tage im Winter wesentlich kürzer sind als in den Sommermonaten und euer Tagespensum entsprechend anpassen.

Oregon Küsten-Roadtrip

Die gesamten 363 Meilen der Küste Oregons sind dür die Öffentlichkeit zugänglich. Übrigens auch der Grund für den Spitznamen “The People´s Coast”. Ihr werdet tausende Möglichkeiten finden, um für ein Picknick zu stoppen, euch einen Platz am Strand zu suchen oder einfach nur dem Ozean zu beobachten und dessen Weite zu genießen. – egal wo ihr einen tollen Sonnenuntergang erlebt, an welcher Stelle euch Sonnenstrahlen, oder wahlweise Nebelschwaden überraschend einholen.

Whaleshead Beach südliche Küste Oregon

Mehr Inspiration für Oregons Küste:

Die besten Fotospot an Oregons Küste: Samuel H. Boardman Scenic Corridor
Viktorianisch Übernachten: Heceta Head Leuchtturm

Die Küste Oregons gehört für mich definitiv zu einem der schönsten Flecken in den USA. Weitere Lieblingsorte von deutschen Reisebloggern findest du in der Blogparade “Die schönsten Orte in den USA” von AI See The World.


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