(P)Roof of Africa: Vom Machame Gate auf 3.000 Meter

Es ist der 15. Februar. Nach dem Frühstück im SG Resort in Arusha werden wir abgeholt und fahren über Moshi bis zum Machame Gate, dem Ausgangspunkt unserer Trekking-Tour. Auch heute hüllt sich der Kilimandscharo wieder in dichten Wolken. Auch als wir ihm schon ziemlich nahe sind, können wir ihn nicht sehen, Afrikas höchsten Berg. Nur erahnen können wir seine Silhoutette hinter den dicken Wolken. Im Dorf Machame machen wir Halt. Ernest, unser Guide, kauft noch Fleisch für die Träger ein.

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Danach geht es direkt zum Machame Gate auf 1.800 Meter Höhe. Hier sammeln sich alle Bergsteiger, Guides und Träger. Während wir uns registrieren, wird das komplette Gepäck gewogen und in riesige Säcke verpackt. Je nachdem wie viel geschleppt werden muss, ergibt sich die Gruppengröße, denn jeder Träger darf maximal 15 Kilogramm tragen.

Kilimanjaro Machame Gate

Darauf wird penibel geachtet. Das ist auch gut so. Hier treffen wir unsere komplette Gruppe: Ernest, unser Bergführer/Guide; Denic, unser zweiter Bergführer/Co-Guide; Wolfgang, unser Koch; Geoffrey unser Kellner und acht Träger.

Kilimanjaro Machame Gate

Insgesamt zwölf Leute, um zwei Leute auf den Gipfel zu führen. Das ist schon Wahnsinn. Doch irgendwie müssen Zelte, Gepäck, Essen für eine Woche und Kochutensilien ja nach oben gebracht werden. Jan und ich genießen den Luxus, dass wir nur uns selbst und unseren Tagesrucksack mit Getränken, Lunchbox, Wechselkleidung und persönlichen Sachen tragen müssen. Doch auch das wird anstrengend genug werden. Somit ist die Möglichkeit für die Touristen, einen Sechs-Tausender ohne Bergsteig-Erfahrung und Kletter-Kenntnisse besteigen zu können für die Einheimischen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Auch wenn es sich mitunter etwas komisch anfühlt, dass unser Gepäck getragen wird, ist es für die Einheimischen ein Job, mit dem sie ihre Familien ernähren können. Sicher nicht der beliebteste Job, aber ein sicherer Job.

Wir starten unsere Tour also am Machame Gate auf 1.800 Meter Höhe. Ziel der ersten Tageetappe: Machame Camp auf 3.000 Meter Höhe. Die 1.200 Höhenmeter und 13 Kilometern werden wir in ca. vier Stunden überwinden. Und obwohl unsere erste Etappe komplett durch Regenwald führt, regnet es heute nicht. Leider soll es der einzige Tag unserer Tour sein, an dem wir vom Regen verschont bleiben.

Kilimanjaro Machame Gate

Wir velassen das Gate Richtung Ungewissheit. Sieben Tage am Kilimanscharo. Wie wir und unsere Körper auf die Höhe und die nicht unbedingt idealen Wetterbedingungen reagieren werden, werden wir nun bald erfahren. Bereits nach ein paar 100 Metern kommen wir zur ersten Erkenntnis. Die Wanderstöcke am Tagesrucksack befestigt spazieren wir bergauf. Ernest belehrt uns: “Don´t carry it, use it!”. Er hat recht: Kräfte schonen ist von Anfang an die Devise. Wir werden sie später noch brauchen. Denn bereits nach dem ersten Drittel des Weges geht es mitunter ziemlich steil bergauf. Die Temperaturen sind angenehm und es regnet nicht. Ich erspähe zwei Blue Monkeys in den Bäumen und nach ca. vier Stunden Fußmarsch erreichen wir unsere Tagesetappe, das Machame Camp auf 3.000 Metern Höhe.

Kilimanjaro Machame Camp

Froh, gerade noch bei Helligkeit angekommen zu sein, registrieren wir uns und werden schließlich von Ernest zu unserem kleinen grünen Zelt inmitten des Camps gebracht. Unser Gepäck ist bereits im Zelt. Uns bleibt nun noch gerade so viel Platz, dass wir unsere Matratzen ausrollen und darauf Schlafsäcke legen können. Dann ist das Zelt gut gefüllt.

Kilimanjaro Machame Camp

Wie ab sofort jeden Morgen und Abend bekommen wir eine kleine grüne Schüssel, gefüllt mit warmen Wasser vor unser Zelt gestellt, damit wir uns frisch machen können. Jeden Abend wartet eine Platte Popcorn und heißes Wasser, mit dem wir uns Tee, Kaffee oder Kakao machen können. Gewohnheiten sind am Berg wichtig und Nahrungsaufnahme auch. Deshalb verspeisen wir das Popcorn nichtsahnend, was für ein reichhaltiges Abendessen noch auf uns wartet.

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Zucchini-Suppe als Vorspeise, Kartoffelbrei mit Gemüsepfanne und Fisch als Hauptspeise und Obst zum Nachtisch stehen heute auf dem Programm. Nach der Popcorn-Attacke ist das Drei-Gänge-Menü aber doch etwas zu viel. Direkt nach dem Essen gehen wir Schlafen. Jan geht es nicht so gut. Kopfweh und Erschöpfung plagen ihn. Ich spüre bisher nichts, was auf Höhenunverträglichkeit schließen könnte. Schlaf wird uns aber beiden gut tun.

Bei einem nächtlichen Toilettengang wartet eine Überraschung auf mich: Im Mondlicht schimmert etwas Gigantisches vor mir. Die Wolkendecke hat sich verzogen und der Kilimandscharo gibt zum ersten Mal seine schneebedeckte Kappe preis.

Weiterlesen: Tag 2 – im Regen durch das alpine Moorland

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