Shanghais Stadtteile: Buddhismus und chinesischer Alltag in Zhenru

Je weiter man sich aus dem Innenstadtkern Shanghais entfernt, und seien es nur ein paar U-Bahn-Stationen, desto näher rückt man an das echte chinesische Leben. Mein Ausflug in den nordwestlich gelegenen Stadtteil Putuo entführt mich in eine andere Welt: Wohnblocks und Industrie gibt es hier zur Genüge, dafür wenige bis gar keine Touristen. Das liegt zum einen daran, dass es hier draußen keine wirklichen Touristenattraktionen gibt – außer den beschaulichen Zhenru-Tempel, der wiederum auf der Liste für nationales Kulturerbe Chinas steht. Zum anderen wirkt die angrenzende Gegend etwas unspektakulär: Es fehlt das charmante Chaos von Puxi, das klassische China wie es in der Old Town zu finden ist, aber eben auch das Innovative und Moderne von Pudong.

Putuo Shanghai Putuo Shanghai

Verständlich also, dass es Shanghai-Besucher, die nur ein paar Tage oder gar Stunden Zeit haben, vorziehen die im Stadtkern gelegenen und leicht erreichbaren Tempelanlagen zu besichtigen. Denn immerhin ist man ca. eine halbe Stunde vom Former French Concession Quarter aus unterwegs, bis man die gleichnamige Metro-Station am Randgebiet der Innenstadt erreicht. Als ich diese verlasse und auf die Straßen von Putuo trete, fühle ich mich direkt wie in einer anderen Stadt: Um mich herum nur mehrstöckige Wohnhäuser so weit das Auge reicht – breite, lange Straßen und eine Baustelle reiht sich an die vorherige.

Zhenru Zhenru

Buddhistischer Tempel

Einige hundert Meter zu Fuß sind es, die ich an abgeschirmten Baustellen entlang laufe, bis ich die alten Straßen von Zhenru und den dort gelegenen buddhistischen Tempel mit seiner bereits von außen sichtbaren 50 Meter hohen Pagode erreiche. 10 RMB kostet der Eintritt in die Anlage, die an diesem sonnigen Frühlingstag nur von einigen Gläubigen und Rentnern besucht ist.

Zhenru Temple Zhenru Temple Zhenru Temple

Man trifft sich hier zum Beten, Ausruhen und Tratschen, so scheint es. Es ist erstaunlich ruhig, obwohl die Tempelanlage doch mitten eines Wohngebietes liegt. Langsamen Schrittes erkunde ich das Gelände, genieße die Beschaulichkeit, die mich umgibt und beobachte die Menschen um mich herum.

Zhenru Temple Zhenru Temple

40 Mönche wohnen im Zhenru-Tempel und bewirtschaften die Anlage. Wer also etwas Zeit mitbringt, kann hier noch in den buddhistischen Alltag eintauchen.

Zhenru Temple Zhenru Temple

Shanghai Vorstadt(Idylle)

Mein weiterer Weg führt mich noch tiefer in dieses Vorstadtgebiet Shanghais Richtung Jinding Lu. Auch hier überquere ich riesige Kreuzungen. Weit und breit Wohnblocks, aber keine belebten Straßenzüge mit Geschäften oder Restaurants, wie ich sie aus dem Former French Concession kenne. Hier draußen ist Shanghai etwas anders. Etwas ruhiger und normaler vielleicht. Ein Gefühl von Vorstadtleben überkommt mich, nur eben ohne Idylle. Doch ich finde es durchaus interessant diese Gegend von Shanghai zu erkunden, wo das Leben der Chinesen viel deutlicher sichtbar wird als im bunten, lauten und geschäftigen Innenstadtkern.

Zhenru Zhenru Zhenru

Mein nächstes Ziel, den Blumenmarkt an der Zizhou Lu, finde ich allerdings nur verlassen vor. Anscheinend wurde dieser erst vor wenigen Tagen geschlossen. Die Zugangstore sind versperrt und von Beamten bewacht. Ein kurzer Blick durch die Absperrung jedoch bestätigt: Hinter diesen Toren war bis vor kurzem noch ein riesiger Markt, auf dem neben Pflanzen und Kleintieren auch Keramik, Deko und Möbel verkauft wurden. Die Händler sind noch dabei ihre letzten Sachen zusammenzupacken und abzutransportieren. Ob der Markt wieder öffnet, oder umziehen wird, ich weiß es nicht. Ich habe nur gelesen, dass bereits einige dieser Märkte in den letzten Jahren geschlossen wurden.

birds and flower market at Zizhou Lubirds and flower market at Zizhou Lu

Mein Weg führt mich also wieder zurück Richtung Zhenru, denn die nächste U-Bahn-Station in dieser Gegend ist mindestens 20-30 Minuten zu Fuß entfernt. Zurück in Zhenru tauche ich noch einmal in die geschäftigen Straßenzüge rund um den Tempel ein und entdecke erneut einen anderen Blickwinkel auf die Pagode.

Zhenru Pagoda

Mein Fazit: Der Ausflug nach Zhenru hat sich gelohnt. Leider war die neunstöckige Pagode am Tag meines Besuchs nicht zum Aufstieg geöffnet. Ansonsten genießt man von oben einen wunderbaren Blick, der an klaren Tagen angeblich bis nach Pudong reicht.


⇒ Fotogalerien | Photo Galleries: Zhenru Temple & Putuo


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In der Kategorie China findet ihr übrigens noch weitere Reisegeschichten aus dem Land der aufgehenden Sonne.

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